Programm

In den letzten Monaten mehren sich die Cyber-Angriffe auf Einrichtungen im Gesundheitswesen: Die Bedrohungslage für Arztpraxen, Krankenhäuser und Betreiber kritischer Infrastrukturen steigt stetig. Da der Einsatz von Cloud im Gesundheitswesen - im Vergleich zu anderen Branchen - noch wenig verbreitet ist, bietet die Nutzung eine große Chance, die Informationssicherheit in Bezug auf Vertraulichkeit, Datenintegrität und Ausfallsicherheit grundlegend zu verbessern. Es gibt aber noch immer viele Vorbehalte, Bedenken und offene Fragen bei den Leistungserbringerinne und Leistungserbringen. Um dies zu ändern, soll nun erstmals im Digital-Gesetz des Bundesministeriums für Gesundheit der Kriterienkatalog Cloud Computing C5 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als Mindestanforderung für den Einsatz von Cloud-Software im Gesundheitswesen etabliert werden. Dieser soll klare und einheitliche Rahmenbedingungen sowie Vertrauen und Orientierung auf der Seite der Gesundheitseinrichtungen und der Anbieter schaffen

Digitale Identitäten werden in Deutschland zum 01.01.2024 durch die Gesetzlichen Krankenkassen in den Markt gebracht und für viele Millionen Versicherte im kommenden Jahr Realität. Die Erfahrung aus den nordeuropäischen und baltischen Staaten, dass staatlich verpflichtende Use Cases ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung sind, werden wir so in Deutschland erleben. 

Die Erstellung einer Digitalen Identität als Versicherter einer Krankenkasse ist nur der Beginn eines Ökosystems. Darauf aufbauend werden Digitale Identitäten auch über Organisationskonten mit Rollen- und Rechtekonzepten in Krankenkassen, Kliniken und Firmen Einzug halten. Sie ermöglichen unter anderem einen extrem sicheren und komfortablen Zugang zu Gebäuden, Rechnern, Software und Services. Im kommenden Jahr werden europaweit die sogenannten Large Scale Pilots mit den unterschiedlichsten Einsatzszenarien starten und somit einen Startpunkt für die europäische Standardisierung setzen. Langfristig ist ein Ökosystem von digitalen Identitäten denkbar, welches neben natürlichen und juristischen Personen auch Digitale Identitäten für Maschinen beinhalten wird.

Die fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens erfordert eine transformative Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur (TI), dem zentralen Nervensystem des digitalen Gesundheitswesens. Die TI 1.0 operiert derzeit als geschlossenes Netzwerk mit dezentraler Datenverarbeitung und nutzt stationäre Konnektoren für kritische Sicherheitsfunktionen. Dieser Ansatz stößt an seine Grenzen, insbesondere hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit, Mobilität und Skalierbarkeit. 

Im Fokus des Panels stehen zentrale Fragen: Wie kann Zero Trust die Telematikinfrastruktur einfacher, stabiler und sicherer machen? Welche Herausforderungen sollen durch diese Architektur gelöst werden? Warum der Schwenk zu Zero Trust in der Cloud? Wo liegen die Vorteile und welche Chancen bietet die Zukunft? Gemeinsam mit Vertretern des Konsortiums sowie der Ärzteschaft blickt das Panel auf die Potenziale von Zero Trust für die Telematikinfrastruktur, identifiziert Herausforderungen und skizziert Perspektiven für eine effiziente, sichere und nutzerfreundliche Zukunft der Gesundheitskommunikation.

Deutschland hinkt in Sachen die Digitalisierung des Gesundheitswesens zurück. Deshalb hat das Bundesgesundheitsministerium in diesem Jahr zwei wichtige Gesetze zur Umsetzung der lange erwarteten Digitalstrategie verabschiedet: das Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). Der Umfang ist groß: Die elektronische Patientenakte und das E-Rezept sollen endlich in die Fläche gebracht werden, echte Digitalisierungsmehrwerte entwickelt und das Potenzial der Gesundheitsdaten nutzbar gemacht werden. Doch wie werden diese Gesetze von den Entscheiderinnen und Entscheidern unseres Gesundheitswesens bewertet? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für die Versorgung und die Forschung? Und wo besteht noch Handlungsbedarf, um das digitale Gesundheitswesen in Deutschland zu verwirklichen?

Nach 5 Jahren Erfahrung in der Infrastruktur des deutschen digitalen Gesundheitsnetzes wird taghell erkennbar, welche Grundprinzipien wir für die Zukunft benötigen.

Bei der Gestaltung neuer Versorgungsstrukturen in der akutstationären Versorgung und darüber hinaus im gesamten Gesundheitswesen wird den Potentialen einer umfassenden Digitalisierung und Gesundheitsdatennutzung viel zu wenig Beachtung geschenkt. Diese muss breiter gedacht und sowohl aus systemischer Sicht als auch aus der Perspektive der Beschäftigten sowie der Patientinnen und Patienten diskutiert werden.

Die Herausforderungen, denen wir in den Hochphasen der Covid19-Pandemie begegnet sind, von verschobenen Operationen bis zu überfüllten Notaufnahmen, sind nicht neu. Sie haben aber die Notwendigkeit einer zuverlässigen Gesundheitsversorgung verdeutlicht. Wir wollen herausfinden, wie die Digitalisierung als Schlüssel zur Lösung von Problemen wie dem Fachkräftemangel und finanziellen Engpässen in Krankenhäusern dienen kann. 

In den kommenden Jahren verschärfen sich die bereits bestehenden Herausforderungen: Vom verschärften Personalmangel aufgrund des Renteneintritts der Babyboomer und dem gleichzeitigen Anstieg multimorbider Krankheitsbilder, über den steigendem Kostendruck im Gesundheitssystem bis zur zunehmend bedrohlichen Schieflage der Kliniken. Die Digitalisierung bietet nicht nur Antworten auf diese Herausforderungen, sondern eröffnet auch neue Geschäftsmodelle für die Kliniken. 

Dieses Panel bringt Vertreter der Gesundheitswirtschaft, Krankenhauslandschaft und Politik zusammen, um die Herausforderungen zu diskutieren, Chancen zu identifizieren und eine klare Perspektive für die Zukunft der Krankenhausversorgung zu entwickeln

Die Keynote beleuchtet anhand konkreter Beispiele die Chancen und Herausforderungen des Machine Learning in der Arzneimittel- und Wirkstofforschung aus der Sicht eines pharmazeutischen Unternehmens.

Was kann die generative KI, die seit ChatGPT in aller Munde ist? 

Wie kann man die Fähigkeit der Modelle: 

- natürlichsprachlich mit Patienten zu kommunizieren 

- große Mengen an Text durchsuchen und analysieren zu können 

- unstrukturierte Informationen und Userinputs in verwendbare Informationen zu transformieren nutzen, um medizinische oder Pflegeanwendungen zu entwickeln? Um Health Care Professionals von zeitraubenden Routinetätigkeiten zu entlasten? Was muss man in der Entwicklung von Anwendungen in Bezug auf Datensicherheit, Privacy und Riskmanagement beachten?

Die Gender-Datenlücke ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sich auf viele Bereiche auswirkt, einschließlich der Medizin. Diese Lücke entsteht, wenn Daten nicht nach Geschlecht aufgeschlüsselt werden. Das führt zu einer unzureichenden Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Erfahrungen von Patientinnen. Die Folge sind unzureichende und bisweilen sogar falsche Behandlung und potenziell drastischen Folgen. 

Die Digitalisierung bietet jedoch eine einzigartige Möglichkeit, diese Lücke zu schließen. Durch den Einsatz von Technologien wie Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data können wir geschlechtsspezifische Daten in bisher ungekanntem Umfang sammeln und analysieren. Dies ermöglicht es uns, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesundheitsversorgung besser zu verstehen und anzugehen. In diesem Fireside-Chat werden wir diskutieren, wie wir die Digitalisierung nutzen können, um die Gender-Datenlücke zu schließen und eine gerechtere Medizin zu fördern. Welche Möglichkeiten bietet die Technologie schon heute? Welche Zukunftsszenarien gibt es? Und woher kommen die notwendigen Daten?

Die semantische Interoperabilität von Gesundheitsdaten ist wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation im Gesundheitswesen und verbessert das Leben von Patienten auf vielfältige Weise: 

• Dokumentationsaufwände können reduziert und administrative Aufgaben weitestgehend automatisiert werden 
• Der nahtlose Datenaustausch zwischen Anwendungen und über Sektorgrenzen hinweg vermeidet bürokratische Mehraufwände und ermöglicht informierte Entscheidungen auf Basis sämtlicher verfügbarer Informationen. 
• Die Nutzung von strukturierten Gesundheitsdaten in entscheidungsunterstützenden Systemen führt zu einer Erhöhung der Behandlungsqualität und zu einer Entlastung des medizinischen Personals 

Sprachtechnologien und große Sprachmodelle eröffnen eine weitgehend automatisierte und vollständige Datenstrukturierung und somit neue Horizonte der Interoperabilität. Beispiele, Potenziale und Herausforderungen beleuchtet Dr. med. Philipp Daumke in seinem Vortrag.

Nicht nur aufgrund des „Gesundheitsdatennutzungsgesetzes“, das aktuell intensiv im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens diskutiert wird, ist das Thema „Gesundheitsdaten“ sehr weit oben auf der politischen Agenda. Gesundheitsdaten sind jedoch nicht nur eine wichtige Grundlage für eine bedarfsgerechte Patientenversorgung der Zukunft, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor für die Wertschöpfung von Unternehmen aus der industriellen Gesundheitswirtschaft. Wo in Infrastruktur, Arbeitskräfte und neue Geschäftsmodelle investiert wird, entscheidet immer mehr auch die Möglichkeit Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdaten zu bekommen. Welche Bedeutung haben medizinische bzw. Gesundheitsdaten für die Produktdefinition, Entwicklung und im Rahmen der Zulassung und Marktnachbeobachtung für Unternehmen aus der industriellen Gesundheitswirtschaft? Sind alle Daten, die benötigt werden, auch verfügbar? Mit diesen und auch anderen Fragen beschäftigte sich eine Studie durchgeführt u.a. vom Medical Valley Erlangen und Bayern Innovativ. 

Wo in Deutschland Optimierungspotenzial liegt und warum es in anderen europäischen Ländern z.B. Frankreich, Finnland oder Dänemark – die der gleichen EU-Datenschutzverordnung wie Deutschland unterliegen, viel leichter ist, an die benötigten Daten zu kommen und auf diese zuzugreifen, möchten wir gern im Rahmen eines Panels diskutieren. Welche Faktoren beeinflussen Investitionsentscheidungen und Verlagerungen von Forschungs- und Innovationseinheiten? Wo müssen wir in Deutschland konkret besser werden, damit Innovation in Zukunft auch weiter hier geschehen und nicht nur importiert werden?

Daten, die in nahezu allen Prozessen des Gesundheitssystems generiert werden, landen oft in Silos, was es schwierig macht, sie wiederzuverwenden. Diese Daten wären jedoch äußerst wertvoll, wenn sie in allen Stadien der Entwicklung und Anwendung von therapeutischen Lösungen (wie Arzneimittel) verwendet werden könnten. Das Ziel: Patienten bei der Bewältigung ihrer Krankheiten zu helfen. 

Damit geeignete Daten für solche Lösungen verfügbar sind, müssen sie bestimmte qualitative Anforderungen erfüllen, die sich auf Basis von Kooperationen bzw. eines geeigneten politischen Rahmens definieren lassen.

Es kommt mit großen Erwartungen und Hoffnungen: Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, durch das deren Nutzbarkeit verbessert werden soll. Im Detail gehen die Meinungen aber auseinander. Besonders am Opt-out scheiden sich die Geister. Wir lassen beide Seiten zu Wort kommen.

Łukasz Dudziec from HigoSense will be speaking about digital health in primary care. In his presentation, he will try to answer the question "Is it possible to get the quality of a face-to-face appointment outside the Doctor's office?". He will also talk about the challenges faced by healthcare providers and the limitations of traditional telemedicine. He will conclude his presentation with a new approach to delivering remote healthcare and an overview of the asynchronous medical process.

Joachim Bader und Christof Zahneissen, Managing Partner von Forte Digital Central Europe, präsentieren VIER400, ein digitales Informationssystem, das Unternehmen die Möglichkeit bietet, die Gesundheitskompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu steigern. 

Mit einem Fokus auf betriebliches Gesundheitsmanagement und evidenzbasierten medizinischen Services bietet VIER400 einen KI-gestützten Gesundheitsnavigator, der individuell dazu beiträgt, ein nachhaltig gesundes Leben zu ermöglichen. Der Vortrag wird die Auswirkungen einer mangelnden Gesundheitskompetenz auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aufzeigen und die Vorteile einer digitalen Lösung wie VIER400 verdeutlichen. 

Bader und Zahneissen illustrieren zudem den Entwicklungsprozess und wie es ihnen gelang, innerhalb von nur 12 Monaten den Business Case bis hin zur Einführung des digitalen Produkts erfolgreich umzusetzen, in enger Zusammenarbeit mit den Partnern der Wort & Bild Verlagsgruppe und Optimizely. Dabei wird auf die konzeptionellen, technischen und strukturellen Lösungen eingegangen, um die Parameter Qualität, Datensicherheit und Time-to-Market zu adressieren, die entscheidend sind für den Erfolg von Digital Health Anwendungen.

Die ambulante Versorgung steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter eine alternde Bevölkerung und der Anstieg chronischer Krankheiten. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Qualität der Versorgung zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Gleichzeitig nimmt auch der Ärztemangel zu: Zwei von drei niedergelassenen Ärzten schätzen es als schwierig ein, einen Nachfolger zu finden. In dieser angespannten Lage bietet die Digitalisierung enorme Chancen. Sie kann dazu beitragen, die Effizienz und Effektivität der Versorgung zu verbessern, die Patientenerfahrung zu verbessern und neue Modelle der Versorgung zu ermöglichen. Wir diskutieren über die Herausforderungen, die auf die Praxen zukommen, die Chancen, die die Digitalisierung bietet, wie die Praxis 2030 aussehen könnte und welche Auswirkungen das auf den Arztberuf hat.

Digitale Gesundheitslösungen sind längst weltweit gefragt. Wie Sie Auslandsmärkte mit Potenzial finden können und was es bei der Markterschließung zu beachten gilt, wollen wir gemeinsam mit erfahrenen Praktikern aus der Branche anhand von konkreten Beispielen beleuchten.

Welche Dokumentationsmethoden kommen nach der Spracherkennung und wie werden sie das Arzt-Patientenverhältnis verändern?

Deutsche Krankenhäuser werden digitaler. Das zeigen politische Bestrebungen ebenso wie unternehmerische Innovationen im Gesundheitswesen. Treiber dieser Entwicklung sind oftmalig Startups. Um die digitale Transformation zu meistern, müssen Startups und Krankenhäuser aber noch einen großen Schritt aufeinander zu gehen. Was sind die Herausforderungen für Startups bei der Arbeit mit Krankenhäusern? Was müssen beide Seiten beachten, damit die Zusammenarbeit erfolgreich verläuft?